Stress 🔥: Über Burn-out und Burn-on bei Führungskräften | KW 15/24
Wie du identifizierst, was dich eigentlich stresst und was du dagegen tun kannst
🫶 Das waren die Podcasts der Woche
Dienstags-Podcast: Ein alarmierendes Nebenprodukt unserer Hochleistungs-Gesellschaft ist, dass die Zahl der stress-bedingten Arbeitsausfälle seit Jahren immer weiter nach oben geht. In diesem Podcast erkunden Joel und Stefan, welche Faktoren diesen zunehmenden Stress auslösen, wie sich der Stress bei Arbeitern und Management unterschiedlich äußert und was man sowohl als Individuum, als auch als Firma tun kann, um diese Stressfaktoren zu minimieren.
Donnerstags-Podcast: Douglas hat einen erfolgreichen Gang an die Börse hingelegt, aber wie zukunftssicher ist das Beauty-Unternehmen tatsächlich aufgestellt? Joel, Alexander und Jochen haben da ihre Bedenken. In diesem Podcast analysieren sie die Stellung des Unternehmens auf dem Beauty-Markt, erläutern warum sich dieser Markt aktuell radikal ändert und erklären, warum Douglas’ Omni-Channel-Strategie diesen Änderungen nicht gewachsen sein könnte.
Stress 🔥: Über Burn-out und Burn-on bei Führungskräften
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⚡️ Warum das wichtig ist
Wir laufen gerade durch eine massiv stressige Phase mit Krieg in der Welt, ineinander greifenden Multikrisen, viel Unsicherheit und hohem Wandel durch KI & CO. Gleichzeitig haben wir bei den Krankschreibeungen ein Hoch und Stressfolgen dieser Art kosten uns alle viel Geld und laugen uns aus.
🧠 Joels Learnings zu Stress
Stress lässt sich in drei Ebenen unterteilen: den Stressor (also das Stress auslösende Element, z.B. zu viel Arbeit, Krise, Ungewissheit, Zeitdruck), persönliche Stressverstärker (z.B. Antreiber aus der Kindheit, die dazu führen, dass wir den Unterschied zwischen Ist- und Wunsch-Zustand sehr stark wahrnehmen) und die Stressreaktion
Anders ist heute der Umstand, dass wir auch am Wochenende noch Stress haben z.B. durch Sorgen oder die notwendigen Kompensationen, sodass man sich in Dauererregung fühlt, aus dem Alarmmodus nicht mehr heraus kommt und viel zu wenige Zeiten zum Runterschalten hat (ein relevanter Faktor ist hier auch das Handy und die dauerhafte Suche nach Reizen)
Bei Unternehmen gibt es dabei immer drei Ebenen: 1) die Ich-Ebene, wo wir entscheiden können, was wir verändern 2) die Wir-Ebene des Team, wo es einer Klärung und Bewusstmachung bedarf und 3) die Es-Ebene, also die Firmenstruktur als Ganzes – damit kann ich dann reflektieren, wo denn mein Stress herkommt und was ich möglicherweise für Einfluss nehmen kann
Anti-Stress-Tipps: 1) Medienkonsum runterfahren, insbesondere keine elektrischen Geräte vor dem Schlafen, da guter Schlaf total wichtig ist; 2) am Wochenende und im Urlaub wirklich komplett Runterfahren, auf der Arbeit derweil 100% im Spiel sein, also sich auf das konzentrieren, was man gerade macht und nicht multitasken; 3) Dinge sofort erledigen und nicht aufschieben, gleichzeitig eine Stopp-Liste der Dinge machen, die man nicht mehr machen möchte; 4) gutes Atmen praktizieren, denn über den Atem kann man unglaublich viel regulieren; 5) Why-How-What-Prinzip anwenden
Gerade Führungskräfte neigen zu "Burn-on", also auf der Verhaltensebene sind sie die ganze Zeit auf einem hohen Aktionismus und verbinden alles mit der Arbeit, auf der emotionalen Ebene steht alles auf Positivismus und kognitiv ist Perfektionsismus angesagt – all dies sind Antreiber, doch es braucht immer eine Balance zwischen Aktivphasen und Entspannung
🔮 Ausblick in die Zukunft
Stressbewältigungsstrategien zu implementieren und fördern wird gerade auch mit der fortschreitenden Digitalisierung und der daraus resultierenden ständigen Verfügbarkeit und Reizerzeugung immer relevanter. Für Unternehmen aus wirtschaftlicher und moralischer Sicht, doch aus ganz persönlicher Verantwortung auch für jede einzelne Person. Vor allem, da Dinge wie das "Burn-on" Syndrom besonders schwierig zu identifizieren sind.
Douglas: Die tickende Zeitbombe auf dem Beautymarkt 💄
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⚡️ Warum das wichtig ist
Der Podcast hebt die Bedeutung der digitalen Transformation und Anpassungsfähigkeit in der Einzelhandelsbranche hervor, insbesondere im Kontext von Douglas' Geschäftsmodell und Wettbewerbslandschaft. Er beleuchtet die Herausforderungen, denen sich Douglas gegenübersieht, darunter hohe Verschuldung, steigende Betriebskosten und ein sich schnell verändernder Markt, der neue Vertriebskanäle wie TikTok und Instagram bevorzugt. Darüber hinaus betont der Podcast die Notwendigkeit für Douglas, sich von einem reinen Händler zu einer digitalen Plattform zu entwickeln, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld zu überleben und zu wachsen.
🧠 Joëls Learnings zum Douglas Börsengang
Douglas war früher schon als Konglomerat aus Thalia, Hussel, Christ u.a. an der Börse, wurde dann von der Börse genommen, zerschlagen, hat zwei PE-Runden gemacht und ist über Zukäufe gewachsen (in Richtung Online mit Parfumdreams und Niche Beauty), d.h. viel vom Wachstum erfolgte anorganisch und man baute durch Schulden eine große Fallhöhe auf, wobei Corona einen neuerlichen Börsengang verzögerte und nun erfolgte der zweite Anlauf mit einem Omnichannel-Ansatz
4 Mrd. Umsatz und 683 Mio. EBITDA sind viel, doch die hohe Verschuldung führt dazu, dass nur 16 Mio. Profit bleiben, sodass das Unternehmen keine Abdeckung für etwaige Rückschläge hat und stark gefährdet ist – auch weil man weiter v.a. als Händler mit Warenrisiko agiert und auf ein auslaufendes Geschäftsmodell mit steigenden Kosten für Ladenbau, Energie, dezentrale Logistikstruktur und Personal setzt
Douglas drehte auf Online, doch dies ist schwerer als gedacht, dabei ist ein digitales Plattformgeschäft der zu gehende Weg, so würde Douglas über Marktplatzgebühren, Retail Media und Fulfillment verdienen – doch die Marktplatz-Einnahmen von 10 Mio. (= Außenumsatz ca. 70-100 Mio.) sind genauso enttäuschend wie die von Retail Media, zumal auch fast die Hälfte davon von Parfumdreams kommt
Wettbewerb: Sephora kommt Douglas Modell am nächsten, hatte mit Zalando und Galeria-Karstadt jedoch auf zwei falsche Pferde gesetzt; Flaconi tut sich schwer, steckt in der ProSieben-Gruppe ohne Investitionspotenzial fest und blickt auf gut 300 Mio. Umsatz ohne internationale Präsenz; Notino aus Tschechien kam aus der Billigschiene und ist mit 1 Mrd. kreditfinanziertem Umsatz interessant aufgestellt; Lyco ist aus Skandinavien heraus sehr groß geworden sind und damit ein Aufsteiger, aber noch nicht groß genug
Beauty-Marken werben und verkaufen künftig auch direkt bei TikTok und Instagram, wo Douglas keinen Share hat und wenn TikTok Store es schafft, ausreichend Channel Manager zu überzeugen, mehr Budget in den Kanal zu stecken, schmerzt dies Douglas massiv
🔮 Ausblick in die Zukunft
Es geht für Douglas jetzt darum, ein profitables Onlinehandelsgeschäft aufzubauen, denn die Fillialen sind eine tickende Zeitbombe und das Online-Potenzial definitiv vorhanden. 300-400 Mio. Euro Retail Media Umsatz würden Douglas zu einem spannenden Modell machen, doch nach vorne spielt dies strategisch offensichtlich keine Rolle und gleichzeitig kommen Player wie TikTok rasant mit einem anderen Zielgruppen-Vorgehen auf.
🤩 Worauf du dich kommende Woche freuen kannst
📅 Di 16.04. | 5 Dinge mit 20 mit Alexander Graf
📅 Do 18.04. | Reality Check HR: Artnight mit Aimie-Sarah Carstensen, Kálmán Györy & Florian Klages
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