Reality Check HR: Wie kündige ich (vielen) Mitarbeitenden richtig? | KW 16/24
Aimie Carstensen (ArtNight) schildert ihre Erfahrungen mit Massenentlassungen
🫶 Das waren die Podcasts der Woche
Dienstags-Podcast: Kann man sich auf Glück vorbereiten? Du kannst zumindest die Umstände daran anpassen. Diese und weitere Weisheiten hat Alex Graf mit im Gepäck, der heute Joel Rede und Antwort steht. Was hätte er gerne mit 20 gewusst - und welche Dinge hat er versehentlich richtig umgesetzt? Freu dich auf eine spannende Folge mit rührenden und provozierenden Ansätzen - und einer Arbeitsmoral, die durchaus nicht jeder umsetzen kann.
Donnerstags-Podcast: Unser HR-Experten-Duo und Joel deklinieren HR Disziplinen am Praxisbeispiel. Zu Gast ist Aimie Sarah Carstensen. Die Gründerin von ArtNight hat in den vergangen Jahren viele Erfahrungen im HR-Bereich gesammelt. ArtNight ist rasant gewachsen. So kam es zum Massen-Hiring. Durch verschiedene Faktoren kam es aber auch in der Umkehr zu einer großen Kündigungswelle. Aimie berichtet von Strategien, mit denen sie sich dieser Herausforderung angenommen hat. Außerdem erzählt sie, warum HR eine tragende Rolle für ein erfolgreiches Unternehmen spielt.
Alexander Graf: 5 Dinge, die ich gerne mit 20 gewusst hätte
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⚡️ Warum das wichtig ist
Alexander Graf hat als Unternehmer und Podcaster Einblick in zahlreiche Unternehmen und steht im Austausch mit zig erfolgreichen Führungskräften, was ihn umso interessanter macht, wenn es um die Dinge geht, die er gerne schon mit 20 gewusst hätte.
🧠 Joels Learnings zu den Dingen mit 20
3 Dinge, die Alexander Graf zufällig richtig machte:
Es ist bei Investments super schwer, den Markt (= Indizes) zu schlagen – außer es ist deine Profession, wo du dir evtl. einen Bonus erarbeiten kannst – daher folgte Alexander Graf stets der Philosophie, für den Vermögensaufbau alles auf eine Karte zu setzen (quasi 5 Wetten in 15 Jahren, von denen eine aufgeht) und für Vermögenserhalt sein Risiko zu verteilen
Einfach mal machen, egal was andere denken: ehrlicherweise bewegen sich die meisten von uns in einem sehr lauwarmen flachen Strom und dennoch sind die meisten Menschen Nein-Sager und unsicher und würden dir abraten, Dinge zu tun – Alexander Graf machte deshalb viele Dinge, die nicht unbedingt Sinn machten, ihn aber interessierten (Bsp. Bauernhof kaufen, Podcast starten) und erst mit Kindern machte er nur noch Dinge, die einen Wert erzeugen
„Zwei Autos, zwei Schlafzimmer, zwei Fernseher“ ist Alexander Grafs Leitspruch, um in Beziehungen Konflikte zu sparen, weil zwei Menschen mitunter verschiedene Rhythmen haben und wenn man den Partner dort nicht mit reinzieht, spart dies viele Konflikte – wie eine Fernbeziehung, man hat dann dem anderen deutlich mehr zu erzählen
4 Dinge, die Alexander Graf gerne mit 20 gewusst hätte:
Das, was wir als objektiv empfinden, gibt es in Beziehungen nicht, dort ist alles subjektiv, jede Person trägt ihre subjektive Justierung vor sich her und eine neutrale Objektivität, diesen Drittvergleich gibt es nicht
Alexander Graf hatte immer Eindruck, mit ausreichend Investitionen das Outcome beeinflussen zu können, doch auch wenn man denkt, die Determninanten in der Hand zu haben, lautet die Formel eigentlich: „Fleiß, Team, Geld und Idee mal Glück“ und auch wenn man Glück mit harter Arbeit befördern kann, lässt sich dieses Glück nicht beeinflussen, z.B. fehlt es oft einfach am Timing
"Mach es besser, aber beschwer dich nicht": Wenn du etwas ändern willst, musst du vorne weg gehen, aber wer will das heutzutage schon? Nur wenn mehr Leute mitmachen und den Hintern hochbekommen, funktioniert dies und etwas selber machen ist total schwer und es selber besser machen, ist fast unmöglich
„Nur die Kinder erinnern sich daran, wie viel man gearbeitet hat“: dieser Wert für die Kinder da zu sein (auch räumlich) ist essenziell wichtig, gerade da Reisen nicht mehr so gut möglich sind und unsere Kinder noch viel stärker vom Unbill der Wirtschaft, des Klimas usw. geprägt sein werden, weshalb ein Zuhause, zu dem man zurück kommen kann, wenn es mal nicht so läuft, umso wichtiger wird
🔮 Ausblick in die Zukunft
Blickt man in die Zukunft, so scheinen Alexander Grafs Tipps an einigen Stellen relevant zu sein. Etwa sein Leitspruch "Zwei Autos, zwei Schlafzimmer, zwei Fernseher" mit Blick auf eine zunehmend individualisierte Gesellschaft oder seine Betonung der Wichtigkeit eines unterstützenden Umfelds für unsere Kinder.
Reality Check HR: Wie kündige ich (vielen) Mitarbeitenden richtig?
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⚡️ Warum das wichtig ist
Der Podcast liefert wertvolle Einblicke in die Notwendigkeit von Transparenz und Ehrlichkeit in schwierigen Entscheidungsprozessen, wie Entlassungen, und betont die Bedeutung der Fokussierung auf Rollen statt auf Personen, um emotionale Entscheidungen zu vermeiden. Er beleuchtet auch die potenziellen Fallstricke eines aufgeblähten mittleren Managements und übermäßiger HR-Prozesse, während er die Vorteile regelmäßiger persönlicher Gespräche hervorhebt.
🧠 Joëls Learnings zu ArtNights Kündigungen
Transparenz und Ehrlichkeit bei schmerzhaften Entscheidungen wie Entlassungen sind sehr wichtig. Aimie teilte die Fakten offen mit ihrem Team, statt Dinge zu beschönigen. Das half dabei, das Vertrauen zu wahren.
Bei Entlassungen sollte der Fokus zunächst auf den benötigten Rollen statt auf Personen liegen. So können emotionale Entscheidungen vermieden werden.
Ein aufgeblähtes mittleres Management kann kontraproduktiv sein. Aimie lernte, dass Führungskräfte mehr direkte Mitarbeiter führen können, wenn klare Ziele und Stärkungen vorgegeben sind.
Zu viele HR-Prozesse wie häufige Umfragen, Feedback-Zyklen etc. können eine unnötige Belastung darstellen. Regelmäßige persönliche Gespräche sind oft wertvoller.
Für Zielsetzungen wie OKRs plädiert Aimie für einen einfachen, klaren Ansatz statt überkomplizierter Systeme. Ein überschaubares Hauptziel pro Zeitraum reicht oft aus.
🔮 Ausblick in die Zukunft
HR wird sich mehr auf strategische Themen und persönliche Entwicklung fokussieren. Statt starrer Rollenmodelle werden flexible, stärkenorientierte Teams an Bedeutung gewinnen.
Flache Hierarchien mit weniger Mittelmanagement werden effizienter arbeiten.
Gründer*innen und Führungskräfte müssen hart, aber wertschätzend kommunizieren und Entscheidungen transparent begründen.
So lassen sich auch schwierige Phasen wie Entlassungen menschlich gestalten, wenn der Sinn jedem klar ist.
🤩 Worauf du dich kommende Woche freuen kannst
📅 Di 23.04. | Wie barrierefrei ist unsere Arbeitswelt wirklich? mit Raul Krauthausen & Lunia Hara
📅 Do 25.04. | Mission-critical Software mit Björn Wagner & Jan Schaffner
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